German Open in Hanau 2019
von Frank Vach
Nach 7 langen Jahren sind die German Open wieder „back to the roots“ in Hanau. Vom 04.-06.10.2019 fand der diesjährige sportliche Höhepunkt im Ju-Jutsu in Deutschland in der altbekannten August-Schärttner Arena statt. Startberechtigt waren die Jahrgänge U18, U21 und Senioren. Dass der Name international unverändert zieht, zeigte die starke Beteiligung von über 500 SportlerInnen aus mehr als 100 Vereinen aus 27 Ländern von 5 Kontinenten. Wer es dort aufs Treppchen schafft, gehört zu den ganz Großen des Sports. Aber auch bereits die Nominierung für dieses Event darf man als Auszeichnung für seine sportlichen Leistungen werten. Für viele war es ein letzter Härtetest vor der WM in Abu Dhabi im November.
Der 1. Ju-Jutsu Verein Bernau e.V. stellte in Hanau ein gutes Team mit 7 WettkämpferInnen und Chris Schönau als verantwortlichen Coach. Der Samstag stand im Zeichen der U21 und Senioren. Unsere Luise Wittich kämpfte wieder ein großes Turnier im Seniorenbereich. Ihren Auftaktkampf gegen die Weltranglistensechste Walotek aus Polen ging im Endspurt knapp mit 9:10 verloren. In der folgenden Hoffnungsrunde gewann Lulu alle Kämpfe, u.a. gegen die amtierende Weltmeisterin van de Brugge aus Holland und auch gegen die Nr. 2 der deutschen Nationalmannschaft! Der Lohn war die Bronzemedaille. Für Fabian Fünfstück steht das Jahr 2019 als Start in den Seniorenbereich. Fabian ist derzeit die Nr. 3 im Bundeskader in seiner Gewichtsklasse. Die meisten Sportler die im Seniorenbereich aktiv im Wettkampf sind, verfügen über internationale Erfahrung – viele von ihnen waren erfolgreich bei EM und WM. Fabian startete im ersten Kampf gegen den späteren Sieger aus Russland, konnte lange gleichwertig mitkämpfen. Am Ende musste er (noch) seinem Gegner den Sieg überlassen. In der Hoffnungsrunde traf Fabi auf den ehemaligen U18-Weltmeister Tellund. Wieder gab es ein knappes Duell mit einem Sieg des Dänen. Am Ende hat es für Fabian nicht für eine vordere Platzierung gereicht, aber die Erfahrungen sind wertvoll für sein zukünftiges Training. Als dritter Starter aus Bernau durfte Fynn Trarbach in seinem ersten U21-Jahr auf die Matte. Nach einem Freilos siegte Fynn in einem punktereichen Auftaktkampf gegen einen polnischen Sportler. Im Viertelfinale reichte es gegen Slowenien leider nicht zum Sieg. Weiter ging es in der folgenden Hoffnungsrunde mit einem Punktsieg. Auf dem Weg zu einer Medaille wurde Fynn dann gestoppt von der Nr.1 im deutschen Bundeskader, Nikola Angelovski, so dass am Ende ein guter 7. Platz in einer sehr starken Gruppe stand. Nach einjähriger Wettkampfpause war dieses Turnier für Fridolin Vach eine sehr gute internationale Standortbestimmung in seinem letzten Jahr der U21. Es wurden letztendlich 5 Kämpfe gegen Gegner aus 5 verschiedenen Ländern. Lediglich seinen zweiten Kampf verlor Frido knapp gegen den späteren Sieger und Weltranglistensiebenten aus Österreich mit 9:10 Punkten. Für ihn ein starkes Ergebnis, welches auch der Bundestrainer interessiert zur Kenntnis nahm. Damit erkämpfte unser Team die zweite Bronzemedaille an diesem Tag.
Am Sonntag durfte die U18 auf die Tatami. Bernau war an diesem Tag mit drei Startern angetreten. Benedict Schulz kämpfte in der sehr gut besetzten Klasse bis 73 kg. In beiden Kämpfen gegen körperlich starke Sportler aus Norwegen und Dänemark konnte Bene gut mitkämpfen, zwischenzeitlich auch in Führung gehen. Für einen Sieg reichte es aber noch nicht. Ähnlich lief es für Max Wittkowski. Trotz langer verletzungsbedingter Pause hat sich Max den Start bei diesem Turnier im Training verdient . Auf diesem Wettkampfniveau machen sich leichte Defizite schnell bemerkbar. Unsere Trainer haben die nächsten Aufgaben fürs Training analysiert. Max verlor gegen hochkarätige Ju-Jutsuka aus Österreich sowie gegen die Nr. 1 des deutschen Bundeskaders, wobei ein Sieg für ihn in Reichweite war.
Ebenfalls in der U18 am Start war Angelina Lindenau. Für sie war es das letzte Turnier in Vorbereitung auf die U18-Europameisterschaft in 3 Wochen auf Kreta. Mit einem taktisch guten Kampf gegen die 3. Platzierte der EM 2018 aus den Niederlanden startete Angi erfolgreich ins Turnier. Leider verlor sie den zweiten Kampf gegen eine gute Bekannte aus dem Bundeskader – Kopfsache! Im Kampf um Bronze zeigte Angi wieder, wo es lang gehen kann und holte sich die begehrte Medaille.
Unser Team erkämpfte 3 von 4 Medaillen für die Teilnehmer aus der Region Brandenburg und Berlin.
Zuletzt gilt wie so oft ein großer Dank an unsere Trainer, Vorstand, Eltern und Fans, die sich um den Transport, Organisation und die Stimmung vor Ort bestens sorgten.