JEM Zypern 2025

von Jonathan Vach

Nico und Alex fliegen zur Jugendeuropameisterschaft

Unser Alex aus der U16 und Nico aus der U18 durften vom 21. -23.03.2025 an der Jugendeuropameisterschaft in Zypern teilnehmen. Nachdem die Corona Pandemie doch spürbare Folgen im Ju-Jutsu Wettkampfsport – insbesondere in Hinblick auf die Qualität der Kämpfe und die Teilnehmerzahlen – hinterlassen hat, war die JEM ein guter Anhaltspunkt für die Entwicklung des Sports während der letzten 3 Jahre. Waren 2022 auf der Europameisterschaft inklusive U21 noch knapp 650 Kämpfer gemeldet, stellten allein die U16 und U18 dieses Jahr ca. 900 Sportler. Das machte sich auch in den Pools von Nico und Alex bemerkbar. Mit 18 (Nico) und 16 (Alex) Teilnehmern in ihren jeweiligen Gruppen hatten sie starke Konkurrenz. Trotzdem konnten beide zeigen, was in ihnen steckt und sie haben sich super geschlagen.

Das Brandenburger JEM 2025 Team. Nico, Adrian (Basdorf), Alex und Joshi (Basdorf). Ganz rechts Hannes Jacobs aus Hamburg.

 

Den Anfang machte am vergangenen Samstag Alex in der Klasse U16 Fighting -56kg. Seinem ersten Gegner aus Serbien war er „technisch klar überlegen“ (Zitat von Trainer Fabi) und nach 30 Sekunden siegte er mit Full House. Im Part 2 gelang ihm hier einen wunderschöner Tai-Otoshi der den Kampf entschied. Danach musste er gegen Italien ran. Alex kam mit dem Kampfstil des Italieners nicht richtig klar und dieser konnte sich zunächst deutlich absetzen (9:1). Als Alex dann einen Armhebel von unten in der Guard ansetzte, „slamed“* sein Gegner ihn und wird dafür disqualifiziert. Damit stand Alex im Halbfinale einem Rumänen gegenüber. Obwohl der Kampf lange Zeit ausgeglichen schien, ging der Rumäne aufgrund eines Chuis (unkontrollierter Fuß) mit 3 Punkten in Führung und es gelang Alex nichtmehr, den Rückstand aufzuholen. Egal, im kleinen Finale hatte er immer noch die Chance auf Bronze. Auch hier schien es vorerst ausgeglichen, 5:5, 7:7 und 9:9 waren die zwischenzeitlichen Punktstände. 45 Sekunden vor Ende der regulären Kampfzeit lag Alex mit gerade einmal einem Punkt in Führung. 30 Sekunden später gelang ihm ein schöner O-soto-gari womit er in allen 3 Parts einen Ippon verbuchen konnte und auch diesen Kampf Full House gewann. Somit ein hart erkämpfter 3. Platz für Alex.

Am Sonntag folgte Nico in der Klasse U18 Fighting -85kg. Sein erster Gegner war ein Schwede. Der Kampf ging über die volle Zeit und Nico gewann am Ende mit 8:4. Den entscheidenden Vorteil brachte hier seine Erfahrung im BJJ, da der Kampf im Part 1 sehr ausgeglichen war. Daraufhin traf er im Viertelfinale auf einen Rumänen. Dieser sollte später Dritter werden und gewann gegen Nico. In der Trostrunde ging es gegen Portugal. Ein schneller Übergang wurde dem Portugiesen zum Verhängnis und nach einer Minute siegte Nico mit Full House. Der darauffolgende Kampf gegen seinen Teamkollegen Jannes Niehaus sah zunächst nach einem deutlichen Sieg und damit dem Einzug ins kleine Finale aus. Doch obwohl Nico mit 11:3 führte, konnte Jannes den Rückstand aufholen und am Ende verlor Nico aufgrund eines Shidos mit einem Punkt Rückstand. Wirklich ein sehr ärgerliches Ergebnis. Damit landete er auf Platz 7.

 

Jannes gewann dann auch das kleine Finale und somit blieb zumindest der Podestplatz für die Mannschaftswertung bei Deutschland. Insgesamt erkämpfte das deutsche Team 4x Gold, 3x Silber und 8x Bronze und landete in der Gesamtwertung auf Platz 6 von 26.

Glückwunsch an unsere beiden Teilnehmer für ein starkes Turnier auch wenn Nico sich vermutlich ein anderes Ergebnis erhofft hat (und auch definitiv das Potential dazu hat, wie er in der Vergangenheit unter Beweis stellen konnte). Für Alex ist es seine erste Medaille auf einem wirklich großen internationalen Turnier und hoffentlich nicht die letzte. Sehr gut haben auch die Basdorfer Joshi und Adrian mit Gold und Bronze  abgeschnitten. Brandenburg leistet damit wieder einmal einen wesentlichen Beitrag zur Deutschen Medaillenstatistik.

Danke an Trainer Fabi und Jana das sie unsere Sportler vor Ort unterstützten und Fotos gemacht haben. Nicht zu vergessen ist natürlich auch Trainer Chris.

     

*Bei einem Slam wird der untere Partner in der Guard aufgehoben und wieder fallengelassen. Dieser fällt dabei auf den Kopf oder Nacken und kann sich ernsthaft verletzen.

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